Was ist nur los mit den sogenannten Elitegymnasien?
Jahrelang hat man mit erhobener Nase dem Turbopauken das Wort geredet, Latein und Altriechisch mit stolzer Brust aus der Mottenkiste nach ganz vorne geholt und auf knallharter Selektion bestanden. Man war stolz darauf, dass man es geschafft hatte, eine beinahe homogene Schülerschar zu rekrutieren, die fast vollständig dem Bildungsbürgertum angehörte (oder denjenigen, die geschickt genug sind, sich dazuzählen zu können).
Karrieregeile Schulleiter peitschten Schüler und Lehrer in immer neue Wettbewerbe, deren Sinn nicht nachhaltiges Lernen war, sondern nur dazu dienten, am nächsten Tag in der örtlichen Presse ein Siegerfoto mit entsprechendem Text zu produzieren.
In einer solchen "Lernumgebung" war für Kinder mit Migrationshintergrund natürlich kein Platz, im wahrsten Sinne des Wortes. Die hätten ja integriert werden müssen.
Sie und deren Eltern wurden abgewimmelt mit allen Tricks.
Und jetzt? Jetzt wird's gefährlich.
Das Bildungsbürgertum hat erkannt, dass ihre Kinder mit G8, Latein, Leistungsdruck und kaum noch vorhandener Freizeit nicht glücklich werden. Sie ziehen ab. Zurück bleibt die priviligierte, aufgeblähte "Eliteanstalt".
In meiner neuen fünften Klasse einer solchen Anstalt habe ich heute Zeynep, Mahsun, Bishan, Duc, Trimor, Ahya, Zaki, Mati und Sibel begrüßt. Viele sind angeblich nicht geeignet für unsere Schule, aber die Schule braucht Masse.
Was ist passiert? Was wird aus ihnen?
Sonntag, 27. September 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Gute Noten, verständlich!
Im Sportunterricht gibt es häufig gute Noten weil: • im Sportunterricht die allermeisten Schüler etwas tun, was sie auch in ihrer Freizeit m...
-
Was hat man ihm nur angetan? Wahrscheinlich das, was so viele Schüler in der Tat von uns geboten bekommen. Hören Sie mal hinein, dafür gab...
-
Im Untergrund wühlt: Rainer Bruckhuisen Schückingstraße 4 35037 Marburg untergrund.mephisto@googlemail.com Dies ist eine private Ho...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen