Die Praktikanten sind da.
Die Zeiten sind voller Widerspruch.
Auf der einen Seite ruft das ganze Land nach neuen Lehrern, doch es finden sich anscheinend nicht genug, jedenfalls nicht genügend solcher Art, die eine halbwegs anständige Abiturnote vorweisen können.
Blöde Lehrer
Auf der anderen Seite überschwemmt seit einigen Tagen eine 30-köpfige Schar junger Menschen unser für ca. 60 Lehrer ausreichendes Dienstzimmer, das wir uns seit Jahr und Tag mit ca. 100 Kollegen irgendwie teilen.
Die jungen, freundlichen, aufgeregten und etwas verstört dreinblickenden Neulinge sind Lehramtspraktikanten, die sich auf vier Wochen Schulpraxis einlassen müssen und die alle Lehrer werden möchten, zumindest wollen sie das jetzt noch.
Erstaunt fragt sich der gestandene Lehrkörper, ob dies nun alles die Blöden sind, oder ob die Ankündigung mit dem zukünftigen Lehrermangel wieder einmal ein in unserem Bereich üblicher, statistischer Rohrkrepierer ist.
Die erste Option scheint mir nach verschiedenen Kontakten mit dem pädagogischen Nachwuchs nur mäßig wahrscheinlich.
Statistisch gesehen ließe sich ein Viertel unseres Kollegiums jedenfalls ruckzuck ersetzen, fast von Heute auf Morgen. Wem dabei etwa Hemmbegriffe wie Qualifikation einfallen, der ist mal wieder nicht auf der Höhe des Diskurses, den Quereinsteigerin Schavan mit der Losung anführt: Unterrichten kann jeder, vielleicht gerne auch ein paar gescheiterte Bänker oder Ähnliches.
Man müsste in diesem Zusammenhang einmal über eine Abwrackprämie nachdenken, oder?
Mittwoch, 4. März 2009
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